Nachdem wir in der Standardtanzschule einen Tango Argentino Spezialkurs absolviert hatten, war es kaum noch möglich bei den Standardtänzen nicht in Tangoschritte zu (ver)fallen. Auch gefiel mir als Führender das spontane Improvisieren beim Tango Argentino besser, da ich mir keine Figuren und Abfolgen merken mußte, was beim Standardtanzen üblich ist.
Im Sommer 2010 belegten wir unseren ersten Tango Argentino Kurs in der Wiener Tangoszene – außerhalb unserer geliebten Standardtanzschule.
Da hieß es zu Beginn der ersten Stunde: „…so jetzt eintanzen!“ ÄÄhh, was heißt das denn jetzt genau? Was sollen wir da jetzt tanzen? Wir waren völlig überfordert.
Willkommen in der Welt des Tango Argentino und des freien Improvisierens.
Nach einer Weile hieß es:“…Partnerwechsel!“ Ich wäre am liebsten davongerannt.
Mit wenig Begeisterung hatten wir dann wochenlang den „Block“ abgetanzt und unsere ersten Tangolehrer wieder verlassen.
Nach intensiver Internetrecherche hatten wir zwei Lehrer in die engere Wahl gezogen. Wir entschlossen uns für die finanziell günstigere Variante. Wie sich später herausstelle, war die etwas teurere Variante ein etabliertes Lehrerpaar aus der Tango Argentino Szene, was uns bei dessen Wahl einige Umwege erspart hätte.
Dieser Lehrer war Südamerikaner und seine Spezialität Salsa – Tango Argentino hatte er auch im Angebot. Ich bewunderte seine Lebensfreude und die leidenschaftliche Art Tango zu unterrichten.
Ich teilte mit meiner Frau ebenfalls die Leidenschaft – Sie das „Leiden“, ich die „schaft“.
Nach kurzer Zeit wollte meine Frau das ganze beenden, das ich mit sehr viel Kraft – ich nannte es Leidenschaft – führte. Sie „litt“ und ich war „geschafft“!
Ich war so in voller Fahrt, daß wir das Erlernte zu Hause ausgiebig übten. Natürlich machte ich alles richtig und meine Frau war für die Probleme verantwortlich.
Wenn wir uns heute Videos von unseren Übungsstunden anschauen, verfallen wir in heftige Lachkrämpfe. Damals hielten wir unsere Schritte als fortgeschrittene Tangokünste.
Aus heutiger Sicht schauen diese Bewegung aus, wie eine perfekt inszenierte extrem lustige Parodie auf den argentinischen Tango.
Wie es dann weiterging und vor allem mit unserem LebensTango,
könnt ihr im nächsten Beitrag erfahren…
Liebe Grüße Euer Tom und Eure Miri